Lehrstuhl für Neue Fertigungstechnologien und Werkstoffe

Projekt „Schleifschlamm – Mehr Potenzial als nur Recycling“

Das Projekt ist ein durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes Vorhaben zur Nutzbarmachung von Abfallstoffen aus der spanenden Fertigung. Hierbei wird das Hauptaugenmerkt auf die Abfallstoffe des Schleifens gelegt. Innerhalb des Schleifprozesses entsteht sogenannter Schleifschlamm als Abfallgemenge. Dieser wird, trotz rarer werdender Rohstoffe und steigender Entsorgungspreise, aktuell kostenpflichtig deponiert. Dies führt neben dem Verlust der Rohstoffe aus der fertigenden Industrie auch zu einem enormen ökologischen Risiko aufgrund gebundener Kühlschmierstoffe im Abfallprodukt Schleifschlamm. In dieser Forschungslücke greift das Projekt „Schleifschlamm – Mehr Potenzial als nur Recycling“ an. Innerhalb des 24-Monate laufenden Projektes soll der metallische Anteil des Abfallstoffes Schleifschlamm, die Schleifspäne, für die additive Fertigung nutzbar gemacht werden. Hierfür wird innerhalb des Projektes, welches mit einer Fördersumme von knapp 250.000 € bewilligt wurde, sowohl eine klassische Recyclingroute für Schleifspäne als Sekundärrohstoff in der Metallindustrie (Wiedereinschmelzung) als auch eine Verarbeitung der Schleifspäne als Metallfilament in der additiven Fertigung als eine Upcyclingstrategie für Schleifabfälle durchgeführt. Es ergeben sich bereits aus dieser Vorgehensweise große Herausforderungen und wissenschaftliche Fragestellung. Zum einen muss eine sortenreine Aufbereitung und Separierung der verschiedenen Schleifschlammkomponenten (Schleifkorn, Schleifspan, Kühlschmierstoff) erfolgen, um die Weiterverarbeitung der metallischen Schleifspäne zu ermöglichen. Zum anderen werden mit der Herstellung von Fülldrähten aus den Schleifspänen für die additive Fertigung und die Prozessierung dieser Fülldrähte technische Fragestellung und Herausforderungen innerhalb des Projektes untersucht und gelöst. Das Projekt besteht dabei aus einem Projektkonsortium der Bergischen Universität Wuppertal mit dem Lehrstuhl für Neue Fertigungstechnologien und Werkstoffe sowie der Firma DURUM. Den bereits identifizierten Hürden und wissenschaftlichen Herausforderungen stellen sich innerhalb des Projektes die Forscherinnen und Forscher des Lehrstuhls FUW. Bedingt durch die fachliche Ausrichtung und bereits abgeschlossenen Forschungsprojekten gibt es für die Aufbereitung und die Weiterverarbeitung von Schleifschlamm bereits eine Expertise am Lehrstuhl, die für die erfolgreiche Bearbeitung dieses spannenden und für die fertigende Industrie wegweisenden Projektes sehr hilfreichist. Die ersten vielversprechenden Ergebnisse des Projektes zeigen neben einem enormen Einsparpotenzial im Bereich der Rohstoffe, durch die Wiederverwertung von Schleifspänen, auch signifikante Verbesserung hinsichtlich der ökologischen Ausnutzung der eingesetzten Materialien. Die Forscherinnen und Forscher des Lehrstuhls FUW sind somit guter Dinge, innerhalb der Projektlaufzeit, einen erheblichen Beitrag zur besseren Verwertung von spanende Abfallprodukten leisten zu können und somit die aufkommenden Fragen dieser Zeit nach einer ressourceneffizienteren Fertigung zu beantworten.

Kontakt:
Philipp Kronenberg
E-Mail: kronenberg.fuw[at]uni-wuppertal.de

Weitere Infos über #UniWuppertal: